Höhere lineare Abschreibung wäre praxisgerecht
Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland warnt vor Fehlentwicklungen beim Mietwohnungsneubau. „Die von der Bundesregierung geplante steuerliche Förderung kann dazu führen, dass Wohnungen vor allem dort entstehen, wo sie nicht gebraucht werden. Das sagte Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke anlässlich der heutigen Expertenanhörung zum Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus im Bundestag.
Grund für die Befürchtungen sei, dass nur der Bau neuer Mietwohngebäude gefördert werden soll, bei denen die Baukosten nicht höher als 3.000 Euro pro Quadratmeter liegen. „Wir brauchen mehr Mietwohnungen in den begehrten Ballungszentren. Und dort sind die Baukosten regelmäßig höher, weil hier nur Dachaufstockungen oder Dachgeschossausbauten und die Bebauung von Baulücken und damit besonders kostenintensive Baumaßnahmen infrage kommen“, erläuterte Warnecke.
Haus & Grund setzt sich für eine Erhöhung der linearen Abschreibung von derzeit zwei auf mindestens drei, besser noch vier Prozent ein. Damit würde zum einen der kürzeren Nutzungsdauer moderner, aber teurer Gebäudetechnik und -bauteile endlich Rechnung getragen. Zum anderen würde eher die Masse der privaten Bauwilligen angesprochen, die langfristig Wohnraum zur Verfügung stellen und damit eine Altersabsicherung erreichen möchte, so der Haus & Grund-Präsident. „Bei der von der Bundesregierung geplanten Steuerförderung besteht die Gefahr, dass Finanzinvestoren allein aus Gründen der Steuerersparnis und kurzfristiger Gewinnerzielung Wohnraum dort errichten, wo er wenig bis gar nicht nachgefragt ist“, gab Warnecke zu bedenken.
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